Traditionen rund um die Welt

Entdecken Sie Vielfalt 

Ob bei –30 °C in Sibirien oder über +30 °C in Singapur, mit Eislaufen auf gefrorenen Flüssen oder Eisessen am Strand: Die Feste zum Jahreswechsel in den verschiedenen Ecken der Welt könnten unterschiedlicher nicht sein. 
Eines jedoch haben wohl alle Länder auf der Welt gemeinsam:
 Auch wenn jede Kultur über ihre eigenen kulturellen, spirituellen oder amüsanten Bräuche verfügt, bringen alle diese Traditionen Menschen, Familien und Freunde zusammen. Es geht darum, gemeinsam Zeit zu verbringen und zu feiern. Es geht um das Zusammensein.  Darum geht es auch bei der globalen OASE-Familie. Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt – von Skandinavien bis Japan – sind zusammengekommen, um einander an ihren jeweiligen kulturellen Bräuchen teilhaben zu lassen.  Machen auch Sie sich auf diese abenteuerliche kulturelle Reise durch die OASE-Länder und erfahren Sie mehr über uralte Rituale, besondere Dekorationen und leckere Rezepte.  

Spanien | Das Orujo-Fest

Dieses traditionelle Fest wird in Kantabrien seit 1984 jedes Jahr im November gefeiert. Tausende von Menschen reisen in den Norden Spaniens, um an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Der Orujo-Schnaps hat seinen Ursprung in der Gegend um Liébana und wird schon in mittelalterlichen Dokumenten erwähnt, die in den Klöstern der Region gefunden wurden. Kennen Sie die Bedeutung dieser spirituellen Spirituose, die einst als Währung verwendet wurde? Schauen Sie sich zunächst an, wie Orujo destilliert wird, und probieren Sie den Schnaps anschließend in den Straßen der Stadt. Vergleichen Sie dabei die unterschiedlichen Varianten der verschiedenen Erzeuger vor Ort und entdecken Sie die bekannten lokalen Speisen bei musikalischen und folkloristischen Darbietungen.

Deutschland | Die deutschen Weihnachtsmärkte

Ein typischer Weihnachtsmarkt besteht aus zahlreichen Verkaufsständen auf den Straßen und Plätzen einer Stadt. Angeboten werden weihnachtliche Backwaren und regionale Spezialitäten sowie warme Getränke wie Glühwein. Auf einem solchen Markt findet man oft auch Stände, an denen Weihnachtsgeschenke oder Kunsthandwerksartikel verkauft werden. Meistens gibt es auf den Weihnachtsmärkten auch ein kulturelles Programm mit Bühnenaufführungen und Musik. Seinen besonderen Charme erhält ein Weihnachtsmarkt in der Regel durch einen großen Weihnachtsbaum und durch festliche Beleuchtung.

Vereinigtes Königreich | „Apple Wassail“ – Toast auf Apfelbäumen

Das Wort „Wassail“ stammt vom alten angelsächsischen „Wæs hæl“, was so viel heißt wie „gesund sein“. Ziel bei diesem Brauch ist es, die Apfelbäume zu segnen, damit sie auch im nächsten Jahr eine gute Ernte bringen. Ursprünglich wollten die Arbeiter in den Obstanlagen eine gute Ernte sicherstellen, da ihre Löhne abhängig waren vom erzeugten Cider, dem Apfelwein.

Beim „Apple Wassail“ tanzen die Feiernden um die Apfelbäume und machen dabei so viel Lärm wie möglich, um böse Geister zu vertreiben. Anschließend legen alle Teilnehmer in Cider getränkte Toaststücke auf die Äste der Bäume im Obstgarten, um die guten Geister zu begrüßen. 


Japan | Yuzu-Bäder

Ein traditioneller japanischer Brauch sorgt im Winter für Wellness für die Sinne. Zur Wintersonnenwende nehmen viele Menschen in Japan ein Bad mit Yuzu-Früchten. Es handelt sich dabei um kleine japanische Zitrusfrüchte, die entweder ganz oder in Scheiben (in einem Netz) bzw. als Saft gepresst (nicht empfohlen für Menschen mit empfindlicher Haut) in 38 °C bis 40 °C heißes Wasser gegeben werden. Ein solches 15 bis maximal 20 Minuten langes Bad mit Yuzu-Früchten soll Pech abwehren und Glück bringen. Durch das Aroma der Yuzu-Frucht können Körper und Geist entspannen.

China | Das chinesische Neujahrsfest

Jedes Jahr im Winter findet das chinesische Neujahrsfest statt. Als Abschluss ihrer jährlichen „Reise“ kommen Familien zusammen zu einem Fest voller Feuerwerk, Jubel, Liebe und Segen. Anlässlich dieses Feiertags dekorieren die Menschen ihre Umgebung mit ausgeschnittenem Papierschmuck. Zum Teil hat diese Papierdekoration die Form von Koi-Fischen, mal die Form von „Fu“, manchmal sind es Schwalbenmuster. Am Vorabend des Neujahrstages versammelt sich die ganze Familie zum Essen und Plaudern am Tisch. Draußen werden Feuerwerke und Böller gezündet, sodass als Zeichen für einen guten Start ins Jahr alles voller Leben ist. 

Schweiz | Das Käsefondue

Beim Käsefondue handelt es sich um ein Gericht aus geschmolzenem Käse. Es stammt aus der Schweiz und wird in zahlreichen regionalen Variationen zubereitet. Neben Käse sind die traditionellen Zutaten Stärke, Weißwein, etwas Kirschwasser, Knoblauch, Zitronensaft und Muskatnuss. Die erwärmte Mischung wird in einem speziellen Topf – in der Regel aus Keramik – über einem Rechaud am Tisch platziert. Die Beteiligten stecken Brotstücke auf eine lange Gabel, halten diese in den flüssigen Käse und ziehen sie in kreisförmigen Bewegungen darin umher, bis das Brot mit Käse bedeckt ist.

Österreich | Der Wiener Opernball

Jeden Winter wird der Wiener Opernball zum sozialen Highlight der Ballsaison in der Wiener Staatsoper. Nirgendwo in Österreich kommen so viele Kulturschaffende, Unternehmer und Politiker aus Österreich und aus dem Ausland zusammen wie hier. Rund 180 Tanzpaare aus dem Jungdamen- und Herrenkomitee sind an der Eröffnung beteiligt. Der Ball beginnt mit dem Einzug des österreichischen Bundespräsidenten. Das Komitee zieht zu den Klängen einer Polonaise in den Ballsaal ein.

Russland | Die russische Banja

Bei der russischen Banja handelt es sich um eine der ältesten russischen Traditionen. Diese Art von Dampfbadehaus wurde in der Regel in der Nähe von Seen oder Teichen errichtet, sodass die Menschen nach dem Dampfbad nackt nach draußen laufen und ins Wasser springen konnten. Wenn keine natürliche Wasserquelle in der Nähe war, wurde das Bad durch eine Dusche mit kaltem Wasser aus einem Brunnen ersetzt. Die frühen russischen Badehäuser wurden ausschließlich aus Baumstämmen errichtet, wobei jede Art von Baum ein besonderes Aroma abgab. Dies verlieh den Badeprozeduren einen besonderen Reiz und wirkte sich auch positiv auf die Gesundheit aus.


Polen | Lebkuchen

Zutaten: 

  • 320 g Mehl
  • 2 EL Honig
  • 150 g Zucker
  • 1,5 TL Backpulver
  • 20 g (1 Päckchen) Lebkuchengewürz (am einfachsten ein Fertigprodukt oder aber selbstgemacht)
  • 2 EL Butter
  • 1 Ei (und ein weiteres Ei zum Bestreichen)
  • ca. 2 bis 4 EL warme Milch 

Zubereitung: 

Das Mehl auf ein Nudelbrett sieben, den heißen Honig dazugießen und alles (vorzugsweise mit einem Messer) vermischen. Zucker, Backpulver und Gewürze untermischen und schließlich Butter und ein Ei hinzugeben. Die Milch esslöffelweise hinzugeben und dabei den Teig etwa 10 Minuten lang von Hand gründlich kneten, bis er geschmeidig und glatt wie Mürbeteig ist (es kann sein, dass nicht die gesamte Milch benötigt wird). Den Teig auf einem bemehlten Brett etwa 1/2 cm dick ausrollen. Mit den Förmchen die Lebkuchen ausstechen und die ausgestochenen Lebkuchenplätzchen in einem Abstand von etwa 2 cm auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Die Oberseite mit einem verquirlten Ei bestreichen (nicht unbedingt erforderlich, wenn Sie die Lebkuchen später dekorieren möchten) und im vorgeheizten Backofen bei 180 °C je nach Dicke etwa 10–12 Minuten backen. 

Tschechische Republik | „Vánoční lodičky“ – tschechische Weihnachtsboote

Eine der beliebtesten Weihnachtstraditionen in der Tschechischen Republik ist es, kleine Boote aus mit Kerzen ausgestatteten Walnusshälften in eine Schlüssel oder ein Waschbecken voller Wasser zu geben. 

Es heißt, durch diesen Brauch könne eine Frage beantwortet oder die Zukunft vorhergesagt werden. 

Wichtig ist dabei, dass die Person, die die Frage stellt, selbst das Boot aus der Walnuss bastelt und es auch selbst zu Wasser lässt. 

Es werden so viele Boote ins Wasser gelassen, wie es Familienmitglieder gibt. 

Wenn sich ein Boot von der Gruppe entfernt, wird die Person, um deren Boot es sich handelt, hinaus in die Welt ziehen. 

Wenn die Boote zusammen bleiben, wird auch die Familie weiterhin beisammen sein. 

Wenn das Boot erfolgreich und ohne Hilfe das andere Ufer erreicht, wird das eintreten, was Sie sich wünschen. 

Wenn es am längsten auf dem Wasser bleibt oder die Kerze lange leuchtet, erwartet Sie ein langes und glückliches Leben. 

Ungarn | Halászlé

Die „Halászlé“ ist eine scharfe und pikante Fischsuppe mit Paprika. Bei dieser leuchtend roten pikanten Suppe mit viel scharfer Paprika, Zwiebeln, Karpfen oder gemischten Flussfischen handelt es sich um ein traditionelles Element der ungarischen Küche. Ursprünglich stammt sie aus der Pannonischen Tiefebene, insbesondere aus den Flussgebieten der Donau und der Theiß. Dank viel pikanter Paprika und oftmals auch Peperoni ist Halászlé wohl eines der schärfsten einheimischen Gerichte des europäischen Kontinents.

Belgien | Das Neujahrsschwimmen

Das Neujahrsschwimmen hat Tradition und wird jedes Jahr zum Jahreswechsel organisiert. Dabei kommen viele Menschen zusammen, um gemeinsam ins offene Wasser einzutauchen. In der Regel findet das Neujahrsschwimmen am Neujahrstag statt, manchmal wird aber auch ein anderer Tag im Januar oder Dezember, beispielsweise der 2. Weihnachtsfeiertag, angesetzt. Die Herausforderung besteht darin, an einem kalten Wintertag ins Wasser zu springen. Das berühmteste Neujahrsschwimmen ist „De Smeets“ in Oostende, das immer kurz nach Silvester stattfindet.

Niederlande | Die Elfstädtetour

Die „Elfstedentocht“ ist das größte Eisschnelllauf-Event der Welt und wird von der „Koninklijke Vereniging de Friesche Elf Steden“ organisiert. Start und Ziel dieser heroischen Schlittschuhtour ist Leeuwarden, die Hauptstadt von Friesland. Die Strecke führt die Teilnehmer über die Wasserstraßen auf etwa 200 km vorbei an elf friesischen Städten. Die gesamte Veranstaltung kann nur in sehr kalten Wintern stattfinden, wenn die Eisdicke über die gesamte Strecke mindestens 15 cm beträgt. Die letzte Elfstedentocht fand im Jahr 1997 statt.


Dänemark | Hygge

Die Bedeutung der dänischen Hygge hängt auch mit dem Wetter in Dänemark zusammen, wo kalte, dunkle und nasse Monate das gemütliche Beisammensein drinnen fördern. „Hygge“ ist das, was Dänen, Schweden und Norweger tun, wenn sie Zeit mit ihrer Familie und ihren Freunden verbringen. Es handelt sich um eine gemütliche Art, das Beisammensein zu genießen, die die einfachen Freuden des Lebens zum Ausdruck bringt. Der warme Schein des Kerzenlichts ist genauso „Hygge“ wie das Kuscheln mit einem geliebten Menschen, während man gemütlich einen Film schaut. Und es gibt nichts Schöneres, als mit Freunden und Familie zusammenzusitzen und über die großen und kleinen Dinge im Leben zu sprechen. Vielleicht ist „Hygge“ eine Erklärung dafür, warum die Dänen zu den glücklichsten Menschen der Welt gehören.

USA | Halloween

Am 31. Oktober wird in den USA Halloween gefeiert. Die Kinder verkleiden sich und ziehen in ihren Vierteln von Haus zu Haus, wobei sie sich mit der Aussage „Süßes oder Saures!“ Süßigkeiten einfordern. 

Traditionell gehört zu Halloween außerdem das Gestalten von ausgehöhlten Kürbissen mit Gesichtern als Laternen, der Besuch in Spukhäusern oder das Ansehen von Horrorfilmen. 

Die Amerikaner schmücken ihre Häuser zudem mit Kürbissen, Fledermäusen, Spinnen, schwarzen Katzen und Geistern.

Slowenien | „Potitze“ – das slowenische Weihnachtsgebäck

Zutaten:

Hefeteig: 

  • 1 kg Mehl
  • 30 g Hefe
  • 3–4 Eigelb
  •  300 ml lauwarme Milch
  • 120 g Butter
  • 1 TL Salz
  • 2 EL Zucker
  • Fett für die Form

 

Füllung: 

  • 600-700 g Walnüsse
  • 200 g Honig
  • 50 g Zucker
  • 100–200 ml Milch
  • 1 Ei
  • Zimt
  • etwas Rum oder Brandy

Zubereitung: 

Teig: Teig in einer warmen Umgebung zubereiten. Einen Teelöffel Salz zum Mehl geben und Hefe mit einem Teelöffel Zucker, 2 Esslöffeln Mehl und 50 ml lauwarmem Wasser oder lauwarmer Milch mischen. An einem warmen Ort gehen lassen. In der Mitte des Mehls eine kleine Vertiefung machen und die verquirlten Eier, die Hefemischung, die geschmolzene Butter und den Zucker hineingeben. Die übrige lauwarme Milch unter Rühren hinzugeben. Den Teig 15 Minuten lang rühren, bis Blasen zu sehen sind und der Teig sich von der Schüssel löst. Den Teig mit Mehl bestreuen und mit einem Tuch bedeckt wieder an einem warmen Ort gehen lassen. 

Für die Füllung zerkleinerte oder gehackte Walnüsse mit Milch und Zucker anbraten. Honig erhitzen, bis er flüssig wird, und anschließend Honig und Zimt zu der Walnussmischung geben. Füllung ein wenig abkühlen lassen und anschließend 1–2 weitere Eier hinzufügen und vorsichtig untermischen. Teig 1/2 cm dick ausrollen und mit der warmen Füllung bestreichen. Teig fest einrollen und auf das Backblech legen. Die Potitze langsam aufgehen lassen. Sie wird auch im Ofen ein wenig weiter aufgehen. Vor dem Backen die Potitze mit einem verquirlten Ei bestreichen. Eine Stunde bei 220 °C (Ober-/Unterhitze) backen und dann weitere 15 Minuten in der Form abkühlen lassen. Abschließend kann die Potitze mit Zucker bestreut werden. 


Rumänien | Der „Sorcova“-Brauch

Von allen rumänischen Bräuchen ist „Sorcova“ der schönste und amüsanteste. Mit diesem Brauch wünschen Künder ihren Familien und Nachbarn am Neujahrstag Glück und Gesundheit für das neue Jahr. Die Kinder ziehen mit der „Sorcova“, einem mit Blumen in verschiedenen Farben dekorierten Stab oder Zweig, umher und sagen dabei Reime auf. Sie schlagen ihre Eltern oder Bekannten am Morgen des 1. Januars ganz leicht mit der Sorcova und wünschen ihnen so Gesundheit und Glück. Heutzutage wird die Sorcova aus künstlichen Blumen hergestellt. Früher wurden jedoch Zweige von Äpfel-, Birnen- oder Pflaumenbäumen verwendet, die am Andreastag (30. November) oder am Nikolaustag (6. Dezember) geschnitten und zum Austreiben in Wasser gestellt wurden. Nach dem Ritual wird die Sorcova das ganze Jahr über aufbewahrt, entweder in einer östlichen Ecke des Hauses oder an einem sauberen Ort.

Italien | Die Panevin-Feier

„Panevin“ ist eine alte Tradition aus dem italienischen Venetien. Bei dieser Feier wird sowohl das Ende der Weihnachtszeit als auch das neue Jahr mit dem Wunsch nach Wohlstand gefeiert. Dabei wird am Vorabend des Dreikönigstages als Zeichen dafür, dass man die Vergangenheit hinter sich lässt und sich auf das bevorstehende Jahr vorbereitet, ein Stapel Holz oder Äste verbrannt. Während das Feuer brennt, werden die Richtung der Funken und der Rauch von den Landwirten ausgelegt, die daraus schlussfolgern, ob das neue Jahr mit reichhaltigen oder schlechten Ernten beginnt.

Singapur | Weihnachtsbaumschmuck nach singapurischer Art

Die Familien in Singapur, die Weihnachten feiern, nutzen diese Gelegenheit, um ihre Weihnachtsbäume aufzustellen und ihr Zuhause zu dekorieren. Hier sind die einfachen Schritte, mit denen Sie Ihren Baum auf singapurische Art ganz individuell gestalten können: Investieren Sie in einen hochwertigen künstlichen Baum, stellen Sie seine Äste auf und lockern Sie sie auf. Schmücken Sie ihn und verwenden Sie dabei ein Motto Ihrer Wahl. Beginnen Sie mit einer Lichterkette, und wählen Sie anschließend den Schmuck, der zu Ihrem Motto passt. Vergessen Sie dabei nicht, auch Kugeln und Bänder in Farben, die zu Ihrem Baumschmuck und Ihrer Einrichtung passen, zu verwenden. Verteilen Sie zunächst die Kugeln und umwickeln Sie den Baum anschließend mit mehreren Bänderreihen. Wählen Sie als perfekten Abschluss eine ausdrucksstarke Baumspitze, die zu Ihrem Motto passt. Schalten Sie das Licht ein und genießen Sie Ihren Weihnachtsbaum im singapurischen Stil.


Frankreich | Romantische Poesie

Der Herbst ist wie das Ende des Sommers die perfekte Wiege für die traditionelle melancholische französische Romantik. Wir laden Sie also ein, sich ein warmes Getränk und eine Decke zu holen und dieses vom Team von OASE France empfohlene Gedicht von Charles Baudelaire zu genießen.

Gedicht:  

Wie ist deiner Augen grünlicher Schimmer mir wert, 

Sanfte Schönheit, doch heute brennt alles mich sehr 

Und deine Liebe nicht, nicht Gemach oder Herd 

Kommen der Sonne mir gleich wenn sie strahlt auf das Meer. 

 

Dennoch sei du mir Mutter, mein Wesen, sei gut, 

Bleib es dem Undankbaren, ja bleib es dem Bösen; 

Schwesterlich oder entbrannt, sei die flüchtige Glut 

In die Herbst und sinkende Sonne sich lösen. 

 

Aus Chant d'automne, 

Charles Baudelaire 

Les fleurs du mal